LMRA - Letzte-Minute-Risikoanalyse (Last Minute Risk Assessment)

LMRA (Letzte-Minute-Risikoanalyse) ist eine einfache, abschließende Überprüfung der Sicherheitsaspekte, die direkt vor Beginn der Arbeiten durchgeführt wird. Dies geschieht am Arbeitsplatz durch die Mitarbeiter, die die Arbeiten ausführen werden.

1. Was ist das Ziel der LMRA?

Ziel der LMRA, die bereits im Mai 2005 im Rahmen einer Kampagne von Deltalinqs an 20.000 Mitarbeiter im Raum Rijnmond verteilt wurde, ist die Identifizierung von Gefahren am eigenen Arbeitsplatz und die Beseitigung von Risiken und gefährlichen Bedingungen, die zu einem Unfall führen können.

2. Für wen ist die LMRA gedacht?

Die LMRA wird von einem Mitarbeiter selbst durchgeführt und die Vorteile kommen auch direkt dem Mitarbeiter zugute. Zusätzlich zu allen bereits getroffenen Vorsichtsmaßnahmen an einem Arbeitsplatz sind Sie als Mitarbeiter letztendlich selbst am besten in der Lage, auf Ihre eigene Sicherheit und Gesundheit zu achten und einen Unfall zu vermeiden. Es wird also nicht mit der Arbeit oder Tätigkeit begonnen, wenn die Gefahren nicht beseitigt und die (Rest-)Risiken nicht beherrscht werden. Es ist besser, vorher noch einmal selbst nachzudenken, als hinterher etwas zu bereuen, nachdem man mit den Konsequenzen konfrontiert wurde. Eine LMRA ist also ein proaktives Hilfsmittel zur Vermeidung von Zwischenfällen.

3. Warum sollte die LMRA verwendet werden?

Bei unseren täglichen Handlungen, Aufgaben und anderen Aktivitäten haben wir es mit einer Reihe von Risiken zu tun, die Verletzungen und andere Zwischenfälle verursachen können. Die meisten dieser Risiken können durch die Durchführung von (Aufgaben-)Risikoanalysen und/oder die Anwendung von Arbeitsanweisungen und (Sicherheits-)Verfahren beseitigt bzw. beherrscht werden. Es können jedoch Situationen auftreten, in denen wir dennoch mit Gefahren konfrontiert werden, die z. B. bei der Vorbereitung übersehen wurden oder aus einem anderen Grund am Arbeitsplatz vorhanden sein können. Um diese Gefahren dennoch zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen - selbst im letzten Moment, in dem wir mit ihnen konfrontiert werden - steht die LMRA zur Verfügung. Die LMRA ist auch ein gutes Hilfsmittel, um sich voll und ganz auf seine Aufgabe oder seinen Auftrag zu konzentrieren und alle anderen Dinge in den Hintergrund zu stellen. Denn wenn man mehrere Dinge gleichzeitig tut, ist die Fehlerwahrscheinlichkeit viel größer und es kann schlecht ausgehen.

4. Was ist eine LMRA?

Die LMRA ist eine kurze allgemeine Risikobewertung, die von der Person durchgeführt wird, die die Aufgabe tatsächlich ausführen wird. Eine LMRA dauert nicht länger als eine Minute und erfordert kein Ausfüllen eines Formulars. Es ist ein mentaler Prozess und spielt sich zwischen den Ohren ab. Eine LMRA besteht aus drei Schritten.
Der erste Schritt ist die Identifizierung potenzieller Gefahren, die trotz aller Maßnahmen noch am Arbeitsplatz vorhanden sein können. Stellen Sie sich die Frage, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass Sie diesen Gefahren ausgesetzt sind? Beginnen Sie nicht mit der Arbeit, wenn die Risiken Ihrer Meinung nach nicht akzeptabel sind!
Der zweite Schritt ist die Festlegung von Maßnahmen zur Beseitigung oder Akzeptanz der identifizierten Risiken.
Der dritte Schritt ist das Ergreifen von Maßnahmen für eine sichere Durchführung. Sie führen die notwendigen Kontrollmaßnahmen durch, um die Gefahren zu beseitigen bzw. zu kontrollieren. Bitten Sie gegebenenfalls um Hilfe, um eine sichere Aufgabenausführung zu gewährleisten. Eine LMRA erfordert ein kontinuierliches Bewusstsein für die Notwendigkeit, diese Schritte vor einer Handlung oder Aufgabe zu durchlaufen. Das mag unerreichbar erscheinen, aber es ist eigentlich eine Frage der Entwicklung einer guten Gewohnheit, um das Sicherheitsbewusstsein auf dem richtigen Niveau zu halten. Der Bogen kann nicht immer gespannt sein, aber es ist sinnvoll, den Bogen im richtigen Moment zu spannen. Um die LMRA einzuführen und am Laufen zu halten, können plastifizierte Karten verwendet werden, die an die Mitarbeiter als Gedächtnisstütze und zur Verwendung am Arbeitsplatz verteilt werden können. Auf einer solchen Karte sind die Schritte dieses Denkprozesses noch einmal dargestellt und in Form einer Ampel dargestellt, um die verschiedenen Phasen zusätzlich zu betonen. Um den Prozess lebendig zu halten, ist es wichtig, miteinander darüber zu kommunizieren. Eine Führungskraft fragt ihre Mitarbeiter danach und Kollegen tauschen untereinander gute LMRA-Erfahrungen aus, um voneinander zu lernen.

5. Wann sollte eine LMRA durchgeführt werden?

Die LMRA ist eine proaktive Maßnahme, also vor Beginn von Aktivitäten. Das bedeutet nicht nur vor Beginn Ihrer Arbeit oder Ihres Auftrags, sondern auch bei veränderten Bedingungen und nach Arbeitsunterbrechungen. Möglicherweise sind neue Risiken vorhanden. Eine LMRA ist auch sehr gut geeignet, um das Sicherheitsbewusstsein bei Routinetätigkeiten zu erhöhen. Auch wenn Sie etwas schon oft getan haben, kann es einmal schief gehen, wenn Sie nicht aufpassen. In WPS kann der LMRA-Schritt auf verschiedene Weise eingerichtet werden. WPS kann so konfiguriert werden, dass der Inhaber der Arbeitserlaubnis eine LMRA durchführen muss oder nicht. In diesem Schritt bestätigt der Inhaber die Arbeitserlaubnis mit einem Klick (digitale Unterschrift) und gibt damit seine Zustimmung oder ggf. Ablehnung.